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Brust-OP: Methoden und Möglichkeiten bei Brustkrebs
Einleitung
Brustoperationen sind für viele Menschen ein bedeutender Schritt, der oft mit vielen Fragen und Unsicherheiten verbunden ist. Ob zur Therapie von Brustkrebs, zur Korrektur von Fehlbildungen oder zur Linderung orthopädischer Beschwerden – die Gründe der Entscheidung für eine Brust-OP sind häufig sehr individuell. Dieser Artikel gibt dir einen Überblick über die verschiedenen Arten von Brustoperationen und die Möglichkeiten, die Brust operativ wieder aufzubauen.
Brust-OPs sind u.a. notwendig zur Behandlung von Brustkrebs oder Fehlbildungen der Brüste.
Eine Brust kann durch Implantate oder körpereigenes Gewebe rekonstruiert werden. Dies bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Wiederherstellung der Brust nach einer Amputation.
Operationen zur Brustvergrößerung oder -verkleinerung können auch aus psychischen oder ästhetischen Überlegungen erfolgen. Patientinnen sollten sich der Risiken dieser Operation stets bewusst sein.
In medizinisch begründeten Fällen wie z.B. Brustkrebsoperationen, schweren psychischen Problemen durch ungleiche Brüste oder bei Brustverkleinerungen übernimmt die Krankenkasse in der Regel die Kosten.
Jede Operation birgt Risiken wie z.B. Nachblutungen oder Infektionen. Der Nachsorge nach der Brust-OP kommt deshalb eine große Bedeutung zu.
Häufige Gründe für eine Brustoperation
Die möglichen Gründe für eine Brust-OP sind sehr verschieden. Patientinnen und behandelnde Ärzte sollten Vor- und Nachteile einer Operation von der medizinischen Notwendigkeit und dem Leidensdruck abhängig machen. Vor allem bei Operationen aus ästhetischen Gründen müssen Patienten über mögliche Risiken ausführlich aufgeklärt werden. Dein Gynäkologe ist dabei dein erster Ansprechpartner. Zusätzlich kannst du dich bei der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland kostenfrei beraten lassen.
Gründe für eine Brust-OP im Überblick
medizinische Gründe
psychische Gründe
ästhetische Gründe
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Verschiedene Arten einer Brust-OP
Brustamputation:
Eine Brustamputation, auch als Mastektomie bezeichnet, ist ein chirurgischer Eingriff zur Entfernung einer oder beider Brüste, oft zur Vorbeugung und Behandlung von Brustkrebs.
Brustrekonstruktion:
Diese Operation zielt darauf ab, das Aussehen und das Volumen der Brust nach einer Brustamputation wiederherzustellen. Mithilfe von Brustimplantaten oder eigenem Gewebe wird die Brust rekonstruiert.
Brustvergrößerung:
Es gibt sowohl medizinische als auch psychologische Gründe, dass Frauen eine Brustvergrößerung in Betracht ziehen. Dazu zählen:
Amputation einer oder beider Brüste wegen Brustkrebs (Mastektomie)
Fehlbildung der Brust und Brustwarze (z.B. im Rahmen des Poland-Syndroms)
unterentwickelte Brüste
Schlauchbrust (tubuläre Brust)
Angleichung einer Brust bei stark asymmetrischen Brüsten
Brustverkleinerung:
Wenn auch deutlich seltener, gibt es auch medizinische und psychologische Gründe für eine Brustverkleinerung.
orthopädische Beschwerden wie Haltungsfehler und/oder starke Rückenschmerzen
psychische Belastung und Schamgefühle durch zu große Brüste (Makromastie)
ständige Hautprobleme in der Unterbrustfalte
Gynäkomastie des Mannes: Die männliche Brust vergrößert sich stark und nimmt das Aussehen von weiblichen Brüsten an. Die Vergrößerung tritt meistens beidseitig auf, kann aber auch nur eine Brust betreffen. Die Ursache für eine Gynäkomastie kann an chronischen Erkrankungen der Niere und Leber, aber in seltenen Fällen auch an Brustkrebs beim Mann oder einer Hormonbehandlung nach Prostatakrebs liegen.
Bruststraffung:
Bei starken Gewichtsverlusten, durch Schwangerschaft oder genetische Veranlagungen kann sich die Brust optisch stark verändern. Dies kann bei betroffenen Frauen zu physischen und psychischen Belastungen führen und sie fühlen sich nicht mehr wohl in ihrem Körper.
Brust-OP bei Brustkrebs
Brustoperationen sind fester Bestandteil der Therapie bei Brustkrebs. Glücklicherweise kann in vielen Fällen auf die Entfernung der Brust verzichtet und stattdessen brusterhaltend operiert werden.
Brusterhaltende Operation
Brusterhaltende Operationen bieten Patientinnen die Möglichkeit, trotz der Entfernung eines bösartigen Tumors ihre Brust zu behalten. Untersuchungen zeigen, dass diese Methode bei vollständiger Tumorentfernung und anschließender Bestrahlung kein höheres Rückfallrisiko birgt als eine Mastektomie. Ob eine brusterhaltende Operation möglich ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Größe und Ausbreitung des Tumors im Verhältnis zur Brust, der Unversehrtheit von Brusthaut und Brustwandmuskulatur sowie dem Fehlen weiterer, weit auseinanderliegender Tumoren oder ausgedehnter Brustkrebsvorstufen.
Mastektomie (Entfernung der Brust)
Nur wenige Patientinnen müssen sich mit Brustkrebs einer vollständigen Mastektomie unterziehen, bei der Brustdrüse, Haut und die Hüllschicht des Brustmuskels entfernt werden. In vielen Fällen kann die Haut und manchmal auch die Brustwarze erhalten bleiben. Durch eine schonende Operationstechnik bleibt ebenso die Brustmuskulatur erhalten, wodurch der Ansatz einer leicht rundlichen Brustform erkennbar bleibt. Eine Mastektomie kommt vor allem in folgenden Fällen zur Anwendung:
Der Tumor ist zu groß für eine brusterhaltende Operation.
Die Tumoren sind an verschiedenen Stellen der Brust zu finden.
Die Brusthaut ist betroffen.
Weitere Brustkrebsvorstufen sind vorhanden.
Der Tumor konnte bei einer vorangegangenen Operation nicht vollständig entfernt werden.
Strahlentherapie als Folgebehandlung ist nicht möglich.
Wunsch der Patientin.
Brustaufbau nach einer Mastektomie
Nach einer Brustamputation stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, die Brust wiederherzustellen. Für betroffene Frauen ist dieser Schritt häufig mit einem deutlich besseren Körper- und Selbstwertgefühl verbunden.
Brustaufbau mit Implantat
Der Brustaufbau mit einem Implantat erfolgt in mehreren Schritten und beginnt mit der Entscheidung über die Art des Implantats, das in eine Kunststoffhülle eingehüllt ist und meist mit Silikon-Gel gefüllt wird. Alternativ können auch Hydrogel oder physiologische Kochsalzlösung verwendet werden.
Nach einer Mastektomie kann das Implantat sofort eingesetzt werden, sofern genügend Haut vorhanden ist. Ist dies nicht der Fall, setzt der Chirurg zunächst eine Expanderprothese ein. Dabei wird ein dehnbares Kunststoffkissen mit einem Ventil, der sogenannte Haut- oder Brustexpander, unter den Brustmuskel gelegt. Der Expander wird schrittweise aufgefüllt, um die Haut allmählich zu dehnen. Nach ausreichender Dehnung wird der Expander in einem kurzen operativen Eingriff durch das endgültige Implantat ersetzt.
Brustaufbau mit eigenem Gewebe
Immer wichtiger wird der Brustaufbau mit körpereigenem Gewebe oder Fettzellen. Eine Methode dabei ist die gestielte Lappentransplantation, bei der Haut- und Muskelgewebe von anderen Körperpartien so verpflanzt werden, dass die Blutversorgung über eine Brückenbildung erhalten bleibt. Eine weitere Technik ist die freie Transplantation, bei der das Gewebe vorübergehend von der Blutzufuhr getrennt wird. Die Blutgefäße des verpflanzten Gewebes werden mikrochirurgisch mit den Blutgefäßen der Brustregion verbunden, um eine optimale Blutversorgung sicherzustellen. Diese natürlichen Rekonstruktionen bieten viele Vorteile und eröffnen neue Möglichkeiten für Patientinnen, die nach einer Brustkrebsbehandlung ihre vorherige Brustform wiederherstellen möchten.
Vor einer Mastektomie oder größeren brusterhaltenden Eingriffen sollten sich Patientinnen über die Möglichkeiten der Brustrekonstruktion beraten lassen. Unter bestimmten Umständen sind bereits während des Eingriffs erste Schritte zum Wiederaufbau der Brust möglich, wie z.B. der Einsatz eines Silikonimplantats.
Erfahrungsberichte und Austausch mit Patienten
Erfahrungsberichte von Patienten sind wertvolle Hilfen, um sich auf eine bevorstehende Brust-OP vorzubereiten und Unterstützung zu finden. Hier sind einige Wege, wo du Erfahrungsberichte finden kannst:
Patientenorganisationen: Organisationen wie die Deutsche Krebshilfe stellen leicht verständliche Informationen und Erfahrungsberichte auf ihrer Webseite zur Verfügung. Die Plattform yeswecan!cer bietet ebenfalls Austausch und Geschichten von Betroffenen.
Webseiten von Krankenhäusern: Viele zertifizierte Brustzentren und Kliniken veröffentlichen Erfahrungsberichte und Videos von Patienten auf ihren Websites.
Komplikationen und Risiken: Welche Folgen können nach einer Brust-OP entstehen?
Jede Operation birgt auch Risiken, und es können Komplikationen auftreten. Treten bei dir folgende Symptome auf, solltest du mit deinem Arzt oder Operateur unverzüglich Kontakt aufnehmen:
Nachblutung
Flüssigkeitsbildung nach der Brust-OP durch einen Bluterguss oder ein Serom
Infektionen
Wundheilungsstörungen
Gefühlsstörung durch Nervenverletzung
Thrombose
vermehrte Narbenbildung
Lymphödeme: Bei einer Brust-OP kann es notwendig sein, Lymphknoten in der Achsel operativ zu entfernen. Dadurch kann sich die Lymphe stauen und es kommt zu einer Schwellung.
Dehnungsstreifen an der Brust
Gesundheitliche Probleme durch ein Implantat: Bei etwa 11,5 % der Trägerinnen eines Silikonimplantats bildet sich eine Kapselfibrose. Das Bindegewebe um das Implantat verhärtet und/oder verformt die Brust. Zusätzlich kann es Probleme geben durch das Verrutschen des Implantats, Faltenbildung, optische Einbußen durch eine falsch gewählte Implantatgröße oder auch Autoimmunreaktionen auf das Silikon.
Besondere Aufklärungspflicht bei medizinisch nicht notwendigen Brust-OPs
Bei medizinisch nicht notwendigen Operationen, wie Schönheits-OPs, besteht eine besondere Aufklärungspflicht für den behandelnden Arzt, da diese Eingriffe auf einer freiwilligen Entscheidung des Patienten basieren. Gemäß § 630 des Bürgerlichen Gesetzbuches ist der Arzt verpflichtet, den Patienten umfassend über alle relevanten Aspekte der Behandlung zu informieren. Diese strengen Regelungen tragen dazu bei, dass Patienten eine fundierte Entscheidung über eine medizinisch nicht notwendige Behandlung treffen können und sich der möglichen Konsequenzen bewusst sind.
Dabei muss der Arzt dich über folgende Punkte genau aufklären:
Umfang und Durchführung der Behandlung
zu erwartende Folgen und Risiken der Behandlung
Notwendigkeit, Dringlichkeit, Eignung und Erfolgsaussichten der Behandlung im Hinblick auf die Diagnose
mögliche Behandlungsalternativen
Übernehmen die Krankenkassen die Kosten für eine Brust-OP?
Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt die Kosten für eine Brust-OP nur dann, wenn eine medizinische Notwendigkeit vorliegt. Dies bedeutet, dass der Eingriff nicht allein aus ästhetischen Gründen erfolgt, sondern zur Behandlung oder Vorbeugung gesundheitlicher Probleme. Der behandelnde Arzt muss die medizinische Notwendigkeit durch entsprechende Gutachten und Diagnosen nachweisen.
Beispiele, bei denen die Krankenkassen in der Regel die Kosten übernehmen:
alle Brustoperationen im Rahmen einer Brustkrebsbehandlung
schwere Asymmetrie der Brüste, die bei betroffenen Frauen psychische Probleme verursacht
Brustverkleinerungen, um Rückenbeschwerden zu lindern
So findest du die richtige Klinik
Bei Brustkrebs ist es für den Behandlungserfolg entscheidend, sich an spezialisierte Einrichtungen zu wenden, die umfassende Expertise und interdisziplinäre Teams bieten. Diese Zentren, die als Brustzentren zertifiziert sind, setzen sich aus Spezialisten der Gynäkologie, Radiologie, Onkologie, Psychologie, Physiotherapie, Rehabilitation und Pflege zusammen. Sie treffen sich in sogenannten Tumorkonferenzen, um deine Diagnose und das optimale Vorgehen individuell zu besprechen. Eine Übersicht über zertifizierte Brustzentren in deiner Nähe findest du auf den Websites OncoMap oder der Deutschen Gesellschaft für Senologie.
Tipps zur Nachsorge und Pflege nach Brust-OPs
Während der Nachsorge finden regelmäßige Untersuchungen beim Arzt statt, der den Heilungsverlauf überprüft. Folgende Tipps können dich in dieser Zeit unterstützen. Sprich darüber mit deinem Arzt.
Narbenpflege: Verwendung eines Narbengels, um Narbenbildung, Spannungsgefühl, Rötungen und Juckreiz zu reduzieren.
Kompression: Tragen von Kompressions- oder Stütz-BHs für ca. 6 bis 8 Wochen. Manchmal kann auch ein Kompressionsgurt notwendig sein.
Gesunde Ernährung zur Unterstützung der Heilung von innen. Verzichte auf das Rauchen und auf Alkohol.
Viel Ruhe und kein Sport.
Kontakt mit Wasser vermeiden.
Direkte Sonneneinstrahlung vermeiden und nicht ins Solarium gehen.
Fazit
Brustoperationen sind komplexe Eingriffe, die aus medizinischen, psychologischen und ästhetischen Gründen durchgeführt werden können. Von der Mastektomie und Brustrekonstruktion bis zur Brustvergrößerung oder -verkleinerung bieten Ärzte vielfältige Methoden an, um individuelle Bedürfnisse zu erfüllen. Wichtig ist eine umfassende Beratung und sorgsame Nachsorge, um Komplikationen zu minimieren und die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.
Oft gefragt
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